Tatjana Schilling - TSV Korbach

Leichtathletik:
Schilling holt Silber und verletzt sich

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Deutsche Meisterschaft der Leichtathletik-Senioren: Diana Richter zweimal knapp am Podest vorbei

Erfurt/Korbach. Viele Sportler kennen dieses unangenehme Gefühl: Ein schmerzhaftes Stechen im Oberschenkel oder in der Wade, Bewegung einstellen, Aus der Traum. Mit solch einem Erlebnis kehrte Tatjana Schilling (TSV Korbach) von der deutschen Hallenleichtathletikmeisterschaft der Senioren mit Winterwurftitelkämpfen aus Erfurt zurück.

Tatjana Schilling - TSV Korbach

Frühzeitiges Ende: Tatjana Schilling (TSV Korbach(links) hat sich im Sprint einen Muskelfaserriss zugezogen, der einen Einsatz in anderen Disziplinen verhinderte. Foto: Görlich

Doch in diesem Fall hat die Medaille tatsächlich eine Kehrseite und die Farbe Silber. Schilling lief trotz der Verletzung im Finale der Altersklasse W45 über 60-Meter-Sprint noch auf Rang zwei in 8,33 Sekunden. Dabei hatten die Titelkämpfe für die mehrfache Weltmeisterin verheißungsvoll begonnen. Persönliche Bestzeit über die 60 Meter im Vorlauf in 8,20 Sekunden. „Auch im Endlauf war ich gut unterwegs, war dran an der Siegerin, da spürte ich zehn Meter vor dem Ziel dieses Stechen im Oberschenkel.“ Schilling hätte ihre Bestzeit nochmals verbessern müssen, denn für die Siegerin blieb die Uhr bei 8,09 Sekunden stehen. Schilling wollte eigentlich in Erfurt im Hoch- und Weitsprung, Kugelstoßen antreten und über 400 Meter den deutschen Rekord angreifen.

Und auch mit ihren Vereinskolleginnen hatte sie in der 4×200 Meter Staffel viel vor. Das Quartett wollte mindestens die Bronzemedaille vom Vorjahr verteidigen. Grippewelle und Rückenprobleme verhinderten aber eine Mannschaftsmedaille, denn Eva Maria Zürker trat die Reise nach Thüringen gar nicht erst an und Marion Tenbusch verzichtete wegen ihrer Rückenverletzung ebenfalls auf einen Start. Nach den frühen Aus von Schilling blieb von dem Korbacher Staffelquartett nur noch Diana Richter übrig, der aber das Pech sportlich an den Schuhen klebte, denn sie schrammte gleich zweimal mit Platz vier und einem sechsten Rang knapp an einer Medaille vorbei.
Werfen bei Minusgraden

„Ich muss zugegeben, dass ich mich darüber auch geärgert habe“, sagt Richter, die ebenfalls in der W45 startet. Denn sie habe in allen Disziplinen die Leistungen drauf gehabt, die für Bronze gereicht hätten. „Es wurmt einen, wenn man sie an diesem Tag nicht abrufen kann.“ Nach dem guten achten Platz über 60-Meter-Sprint (8,72), knapp unter ihrer Bestzeit (8,68), musste Richter auf dem Außenplatz und bei Minustemperaturen zum Diskus- und Speerwurf antreten.

Sie verfehlte mit der Scheibe nach 25,39 Meter die Bronzeplakette nur um 178 Zentimeter. Mit dem Speer erzielte Richter 26,28 Meter, die Rangdritte kam auf 30,11 m. „Im Weitsprung war ich Bronze am nächsten, denn die 4,80 Meter habe ich kürzlich bei der hessischen Meisterschaft nur um zwei Zentimer verfehlt.“ Die Lehrerin der Alten Landesschule wurde mit 4,52 Meter Sechste.

Das TSV-Frauentrio kuriert sich nun aus, dann bereitet es sich auf die deutsche Mannschaftsmeisterschaft und die deutsche Meisterschaft der Senioren in Mönchengladbach im Juli vor. Saisonhöhepunkt für Schilling soll die Senioren-WM in Malaga (Spanien) im September werden.
Schomburg Sechster

Bei den Männern war Hans-Jürgen Schomburg (TSV Twiste) der einzige Starter aus dem Waldecker Land. Er kam im Diskuswerfen der Altersklasse M60 mit 41,22 Meter auf Rang sechs. Ihm fehlten fast zweieinhalb Meter für Bronze.

Gleich drei Titel holten sich Athleten der LG Eder. Martin Triebstein (M50) gewann den Weit- und Dreisprung (5,96 und 12,48 Meter). Robert Ingenbleek holte sich in der M55 den Diskus-Titel (44,84). (rsm)

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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