Sportlerwahl: Carsten Habermann (TSV Korbach/Sportkreis)
VON THORSTEN SPOHR
Korbach – Wer sich im Sport ehrenamtlich engagiert, zum Beispiel als Übungsleiter oder als Vereinsvorstand, der hatte bestimmt schon einmal mit ihm zu tun: Carsten Habermann. Für den Fachdienst Sport des Landkreises und den Sportkreis Waldeck Frankenberg ist Habermann der zentrale Ansprechpartner in Sachen Fördermaßnahmen – voller Anerkennung nennt ihn zum Beispiel der Sportkreisvorsitzende Uwe Steuber „unseren Förderpapst“.
Dazu ist der 49-Jährige als Mitarbeiter des Fachdienstes Sport für die Vergabe von Hallenzeiten in den kreiseigenen Hallen verantwortlich. Er muss es jedes Jahr schaffen, zahlreiche verschiedene Interessen unter einen Hut zu bekommen. Leicht ist das nicht immer, trotzdem wird Habermann bei den Vereinsvertretern als „Kümmerer“ wahrgenommen und hat sich ein hohes Ansehen erworben. Was vielleicht auch daran liegt, dass Habermann die andere Seite, nämlich die Bedürfnisse und Zwänge der Vereine, genau kennt. Er ist ein Praktiker – und damit sitzt er genau an der richtigen Stelle der Verwaltung.
Denn Habermann engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich im Handball. Zum einen beim TSV Korbach, aber auch als Jungenwart im Handballbezirk Kassel-Waldeck. Bei den TSV-Handballern ist er nicht nur Kassenwart: Seit das Amt des Abteilungsleiters unbesetzt ist, muss er sich zusätzlich um viele Kleinigkeiten der Abteilungsarbeit kümmern. Dabei fühlt er sich in der Rolle im Hintergrund eigentlich am wohlsten. „Ich stehe lieber nicht in der ersten Reihe“, sagt Habermann, der mit seiner Familie in Waldeck wohnt.
Dabei ging es ihm wie so vielen, die sich ehrenamtlich engagieren. „Ich bin da eigentlich einfach so hereingerutscht“, sagt Habermann, der 2006 gefragt wurde, ob er sich nicht um die Kasse kümmern wollte. Er sagte zu und ist bis heute dabeigeblieben. Und nicht nur das: Er war lange Zeit Trainer im Mini- und E-Jugendbereich, derzeit kümmert er sich um Handballaktionstage an Grundschulen in und um Korbach.
Der Erfolg, den die Korbacher damit haben, zeigt, wie wichtig es ist, Kinder an den Schulen für eine Sportart zu begeistern. „Wir haben mittlerweile wieder im Bereich der E-, D- und C-Jugend teilweise zwei Teams pro Jahrgang gemeldet“, freut sich der frühere Rechtsaußen, der in seiner aktiven Zeit seit der Jugend für den TSV Handball spielte. Den Handballsport hat er auch im Rahmen der Aktion „Streethandball für Toleranz“ zusammen mit Theo Schätte an vielen Schulen im Landkreis vertreten – eine Idee, die auch beim Hessischen Handballverband für einiges Aufsehen gesorgt hat.
Die Arbeit mache ihm Spaß, auch wenn er viel Arbeit in sein Ehrenamt investiere. Und man nimmt es ihm ab, wenn er auf die Frage, ob er in all den Jahren schon mal an Aufhören gedacht habe, antwortet: „Nein. So eine Situation gab es noch nie.“
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