CORONA-KRISE Kein Fußball, kein Tischtennis, kein Handball

In Allgemein, Highwalking by Waldeckische Landeszeitung

Ein Virus stoppt den Amateursport

VON GERHARD MENKEL

Korbach – Die Corona-Krise hat den Amateursport mit voller Wucht erfasst. Seit gestern am frühen Abend der Hessische Fußball-Verband (HFV) den Spielbetrieb in allen Ligen unter seiner Zuständigkeit bis zum Karfreitag (10. April) eingestellt hat, nehmen die Auswirkungen dramtische Züge an. Beendet ist die Saison anders als etwa im Handball damit aber nicht.

Die Generalabsage betrifft sämtliche Spielklassen und Pokalwettbewerbe der Männer, Frauen und Jugend im Freien sowie auch sämtliche Wettbewerbe in der Halle. Nicht nur der reguläre Spielbetrieb ruht, der HFV untersagt den Vereinen auch Freundschaftsspiele auszutragen. Die Vereine sind zudem aufgerufen, den Trainingsbetrieb in dieser Zeit auszusetzen.

HFV-Präsident Stefan Reuß begründete die beispiellose Entscheidung mit der gesamt-gesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs. „Alle Institutionen, Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag dazu zu leisten, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und somit vor allem die älteren und gesundheitlich belasteten Mitbürgerinnen und Mitbürger so gut wie möglich zu schützen sowie damit die Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems zu unterstützen“, erklärte er.

Dem Verband sei durchaus bewusst, „dass dies einige organisatorische Umstände mit sich bringen wird und wir bauen dabei auf das Verständnis unserer hessischen Fußball-Familie“. Von einem Ende der Saison wollte Reuß noch nicht sprechen: „Wir hoffen, dass wir nach der genannten Zeitspanne die Saison mit Hilfe von Nachholspielen regulär zu Ende bringen können“, erklärte er laut Pressemitteilung.

Die Absage umfasst vier komplette Spieltage. Da bereits am vergangenen Wochenende ein Großteil der Meisterschaftspartien wegen der nassen Plätze abgesetzt worden war, bedeutet der drastische Schritt, dass die Mannschaften zwischen Ostern und Ende Mai mindestens fünf Begegnungen zusätzlich austragen müssen. Mehr sind es für die Teams, die aus dem alten Jahr noch Nachholspiele im Schlepptau haben. Frauen und Jugendliche, die teils noch gar nicht wieder eingestiegen sind, haben es kaum leichter, die Spielzeit über die Runden zu bringen.

Ob der HFV eine Verlängerung der Saison erwägt, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt Spekulation. Die Meisterschaft bis in den Juni hinein zu ziehen, wäre angesichts der vom 12. Juni bis 12. Juli geplanten Europameisterschaft kein Thema – allerdings überlegt die UEFA Medienberichten zufolge eine Verlegung des Turniers in das Jahr 2021.

„Ich weiß noch nicht, wie wir das Restprogramm über die Bühne bringen sollen“, sagte Waldecks neuer Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann in einer ersten Stellungnahme. Das werde der Hessische Fußball-Verband dann nach dem Ende der Frist sagen müssen. Auch sei offen, ob die aktuelle Vorsichtsmaßnahme den erhofften Erfolg bringe.

Henkelmann hatte am Mittag für den Fußballkreis eine komplette Absage selbst abgelehnt. Er ließ eine gewisse Distanz zu derart drastischen Maßnahmen angesichts der oft nur geringen Zuschauerzahlen bei den Kreisliga-Spielen „unter freiem Himmel“ erkennen.

Der Ehringer betonte aber auch: „Der Hessische Fußball-Verband hat letztlich die Oberverantwortung und kann es möglicherweise nicht jedem einzelnen Klassenleiter überlassen. Eine generelle Absage hilft dann auch.“ Er akzeptiere und respektiere die Entscheidung. Er und seine Klassenleiter-Kollegen im Kreisfußballausschuss würden sämtliche Spiele in der fraglichen Zeit bis zum 10. April unverzüglich im DFBnet absetzen.

Kein Fußball im Kreis Höxter: Ebenfalls nicht gespielt wird am Wochenende im Fußballkreis Höxter. Spielfrei haben damit auch die beiden Teams der SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen. Grund der Absage: die vielen nicht bespielbaren Plätze.

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

Facebook Twitter

Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV 1850/09 Korbach e. V. Sportredaktion: Gerhard Menkel (Leiter), Manfred Niemeier, Werner Spitzkopf, Jürgen Heide, Reinhard Schmidt und Dirk Schäfer.

Beitrag teilen