Boxen: Mario Jassmann gewinnt durch technischen K.o.

In Boxen by Waldeckische Landeszeitung

Der offizielle Moment der Siegererklärung: Ringrichter Goran Filipovic reißt Mario Jassmann Arm nach oben, rechts mit blutbefleckter Hose der geschlagene Almir Skrijelj. Den Gürtel des Champions zeigt Verbandssupervisor Arnold Golger. © Artur Worobiow

Mario Jassmann bleibt Internationaler Deutscher Meister im Supermittelgewicht. Der Korbacher Boxer bezwang seinen Herausforderer Almir Skrijelj durch Technischen K.o. Sein 27. Sieg im 27. Profikampf.

Korbach – Das Ende vor geschätzt knapp 500 Zuschauern am späten Samstagabend in der Kreissporthalle kam unspektakulär. Mit Beginn der fünften Runde flog aus der Ecke von Skrijelj das Handtuch. Das Aus hatte sich angebahnt. Der 34-Jährige Montenegriner, daheim in Flensburg, blutete stark aus der Nase. Jassmann hatte ihm mit einem frühen Treffer das Nasenbein zumindest angebrochen. Je mehr das Blut lief, umso weniger bekam Skrijelj Luft.

„Ich wusste, wenn ich ihn hart treffe, werde ich ihm die Luft rauben“, sagte Jassmann nach seiner souveränen Titelverteidigung. Er brachte gleich in der ersten Runde einen Leberhaken an den Mann, sein vielleicht gefürchtetster Schlag. „Da hat er schon durchgeschnauft.“

Die erste Runde nutzte Jassmann mehr, um sich auf den Gegner einzustellen. Skrijelj war kein schlechter Herausforderer. Sehr beweglich vor allem, er bot kein leichtes Ziel, lief nicht davon, sondern suchte oft den Infight. In der zweiten Runde sahen die Zuschauer wiederholt Schlagabtausche an den Seilen. Wer sie gewonnen hatte? Offen.

Mario Jassmann: Ich wollte das Tempo hochhalten

Dass Skrijelj den Kopf häufig etwas tief nahm, nutzte Jassman regelmäßig zu Aufwärtshaken. „Damit habe ich ihm glaube auch die Nase gebrochen.“ In der dritten Runde begann der Montenegriner sich zu schnäutzen, um die Nase freizubekommen, auch auf Kosten seiner Deckung. Jassmann platzierte zwei weitere Leberhaken.

„Ich wollte das Tempo hochhalten. Er hat erst aus dem einen Nasenloch geblutet, dann aus dem zweiten. Als Boxer weiß man natürlich, okay, er kriegt jetzt schlecht Luft“, sagte Jassmann. Also ging er weiter nach vorne, bedrängte seinen Herausforderer, der sich verbissen gegen das drohende Aus wehrte und andeutete, dass er ein sehr zäher Gegner sein kann.

Jassmann landete ein, zwei harte Kopftreffer, musste aber immer aufmerksam bleiben, um Skrijejl ja keine Gelegenheit zu einem Lucky Punch zu geben. „Einmal hat er mir auf den Handschuh gehauen und ich habe gemerkt: Da ist noch richtig was hinter.“

Wirklich fürchten mussten die Fans nicht um ihren Mann. „Ich habe mir gedacht, dass es einen vorzeitigen Sieg gibt“, sagte Jassmann. Um die Wahrscheinlichkeit zu befeuern, gab er Skrijelj keine Pause, setzte ihn unter Dauerstress. Nach dem vierten Gong bekamen Skrijelj und sein Sekundant Aleksandar Kuvac in ihrer Ecke Besuch von der Ringärztin. Mit dem Signal zur fünften Runde flog das Handtuch. (Gerhard Menkel)

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV 1850/09 Korbach e. V. Sportredaktion: Gerhard Menkel (Leiter), Manfred Niemeier, Werner Spitzkopf, Jürgen Heide, Reinhard Schmidt und Dirk Schäfer.

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