Külte triumphiert im Handball-Derby in Korbach

In Handball by Waldeckische Landeszeitung

Außenseiter siegt mit 41:36

Einer von insgesamt 77 Treffern: Till Westmeier (Korbach) überwindet Kültes starken Keeper Michael Kranz, im Hintergrund der Külter Stefan Stein.© bb

Das Waldecker Derby der Handball-Bezirksoberliga zwischen dem TSV Korbach und dem TV Külte war erneut eine klare Angelegenheit – überraschend entführten jedoch die Gäste mit 41:36 (22:17) beide Punkte.

Korbach – Dass es Korbach nicht so einfach haben würde wie beim 26:18 im Hinspiel, dürfte vielen der 230 Besuchern im Vorfeld klar gewesen sein. Dass der TSV aber vor eigenen Fans ein Debakel mit 41 Gegentoren erlebte, hätten die wenigsten erwartet. „Endlich sieht man die Belohnung für unsere guten Leistungen auch auf unserem Punktekonto“, freute sich TVK-Trainer Sigurd Wachenfeld.

Sein Kollege Robert Müller ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht und sprach von einer sportlichen Krise. „Wir müssen uns jetzt nach unten orientieren und in der Abstiegsrunde bestehen. Alles andere wäre eine Illusion.“

Zumal die Niederlage die Kreisstädter tief in ihrem Selbstverständnis traf. „Ich erinnere mich nicht an eine Niederlage gegen Külte“, sagte Müller und fügte hinzu: „Nach den letzten Vorstellungen sind wir derzeit das schlechteste Waldecker Team in der Bezirksoberliga.“ Und nicht das beste, wie es der eigene Anspruch war.

Kranz steigert sich, Külter zieht davon

Der Sieg der Külter war hochverdient. Die Nordwaldecker zeigten eine engagierte Leistung und genau die Eigenschaften, die sie im Hinspiel hatten vermissen lassen: Mentalität und Selbstvertrauen. Von Beginn an lag der TV, mit zwei Ausnahmen, in Führung. Korbach hielt das Spiel nur bis zum 12:12 (17.) offen. Dann steigerte sich Michael Kranz im TVK-Tor deutlich, die Gäste bauten ihren Vorsprung auf fünf Tore zur Pause aus.

Im Angriff war vor allem Sven Ammenhäuser nicht zu stoppen, der Halblinke traf im ersten Abschnitt zehn Mal. Dazu konterte Külte über die schnelle Mitte fast jeder Korbacher Tor prompt, was der TSV mit einer katastrophalen Rückzugsphase tatkräftig unterstützte.

„Wir sind von zwei Leuten ständig überrannt worden“, sagte Müller zum Külter Tempospiel, das Wachenfeld als neue Stärke entdeckt hat. „Wir haben erst in der Saison gesehen, dass wir das so gut umsetzen können. Gerade die jungen Spieler geben da Vollgas.“

Müller: Abwehr eine Katastrophe

Im zweiten Abschnitt versuchten die Korbacher, den Külter Angriff mit einer kurzen Deckung gegen Ammenhäuser zu stoppen. Die Külter hatten damit aber nur kurz Probleme, weil nun die anderen Spieler in die Bresche sprangen. „Die Jungs haben da gute Lösungen gefunden“, lobte Wachenfeld.

Vor allem Johannes Wachs (6 Tore) und Stefan Stein (9) waren in Eins-gegen-eins-Duellen fast immer Sieger gegen eine Korbacher Deckung ohne Zweikampfbereitschaft. Derart im Stich gelassen, bekam auch Torhüter Robin Richter-Schluckebier kaum eine Hand an die Bälle. „Unsere Abwehr war eine Katastrophe“, wusste Müller.

Hoffnung auf eine Wende lebt nur kurz

Sein Team war dennoch drauf und dran, das Spiel noch zu kippen. Über ein 21:26 (37.) und 26:30 (44.) brachte sich Korbach beim 28:30 (46.) und 29:31 (48.) wieder in Reichweite. Doch dreimal scheiterten die Kreisstädter am möglichen Anschlusstreffer, weil ihnen im Abschluss die Nerven versagten.

„Dann kriegen wir Tempogegenstöße und die Köpfe gingen runter“, sagte Müller. Beim 39:35 durch Adrian Kann (58.) war die Entscheidung endgültig gefallen. Wachenfeld frohlockte: „Wir glauben mehr an uns, als am Anfang der Saison.“

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Tore für Korbach: Alscher 8, Altaweel 4, Urban 1, Till Westmeier 10, Lukas Westmeier 4, Rummel 1, Pok 1, Scholz 3/2, Schäfer 4. Tore für Külte: Fuchs 2, Fabian Stein 1, Kann 3/2, Ammenhäuser 12/5, Schwiddessen 2, Fritsch 2, Wachs 6, Stefan Stein 9, Wachenfeld 4.

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV 1850/09 Korbach e. V. Sportredaktion: Gerhard Menkel (Leiter), Manfred Niemeier, Werner Spitzkopf, Jürgen Heide, Reinhard Schmidt und Dirk Schäfer.

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