Vor dem nächsten Profikampf: Boxer Mario Jassmann will jetzt zwei Gürtel

In Boxen by Waldeckische Landeszeitung

Konzentriert und angespannt: Mario Jassmann vor seinem Titelkampf im vergangenen Oktober gegen den Slowaken Gabriel Tkac. © artur worobiow

VON GERHARD MENKEL

Am Samstag steigt Boxer Mario wieder in den Ring. Beim Kampfabend in der Korbacher Kreissporthalle trifft Jassmann auf den Schweden Janne Rantanen.

Korbach – Als einfacher Champion in den Ring, als zweifacher raus? Genau das ist der Plan, wenn Mario Jassmann am Samstag im neunten Jahr seiner Profilaufbahn seinen 25. Boxkampf angeht. In der Kreissporthalle will der Korbacher gegen den Schweden Janne Rantanen nicht nur seinen WBF-Titel als Interkontinentalmeister im Supermittelgewicht erfolgreich verteidigen, sondern den des internationalen Deutschen Meisters dieser Gewichtsklasse gleich noch dazugewinnen.

Dass in dem auf zehn Runden angesetzten Duell kurzfristig ein zweiter Meistergürtel zu verdienen ist, hat mit Anthony Zaulig zu tun. Der Münchner habe den internationalen DM-Titel niedergelegt und damit sei der vakant, sagt Jassmann. Er selbst nannte diese Trophäe des Bunds Deutscher Berufsboxer (BDB) zwischen Dezember 2017 und Mai 2019 sein – damals boxte er noch im Mittelgewicht.

Gegen Rantanen macht Jassmann den Zuschauern Hoffnung auf einen nicht nur einseitiges Treffen. „Das ist ein anständiger Gegner, er sucht den Kampf, und das liegt mir.“ Die beiden Boxer sehen sich das erste Mal beim öffentlichen Wiegen am Freitag (15 Uhr) im Korbacher Kino CineK.

Der im finnischen Tampere lebende Rantanen kommt mit dem Rückenwind von zwei Siegen hintereinander nach Korbach. Ende Oktober überraschte der 38-Jährige den Finnen Marko Mononen mit einem Punktsieg, obwohl ihm von wegen Kampfrekord und so eigentlich die Rolle des Verlierers zuzukommen schien.

„Das war nicht so schlecht“, sagt Jassmann und merkt an: „Beim Boxen kann immer was schiefgehen.“ Dann kommt er auf Aleksandar Kuvac zu sprechen. Regelmäßigen Gäste der Boxabende in Korbach wird der Name was sagen. Der Bosnier ist einer der am häufigsten gebuchten sogenannten Journeymen oder Aufbaugegner, die letztlich zum Verlieren verpflichtet werden – Jassmann selbst hat ihn schon geboxt, seine Agentur PSP-Boxing lotste Kuvac bereits sechs Mal in die Hansestadt.

Im letzten September nun traf Kuvac auf Sükrü Altaya und verlor nur durch Mehrheitsentscheid nach Punkten – jener Altaya, der sich am 18. Februar gegen Felix Sturm schon als Sieger feierte, dann aber von den Punktrichtern umstritten eines Anderen belehren lassen musste.

Eine Heimniederlage zieht Jassmann trotz aller Unwägbarkeiten nicht in Betracht. „Ich bin fit“, sagt er. Die Trainingsintensität fährt er in diesen Tagen kontinuierlich herunter, um am Samstag im letzten von zehn geplanten Kämpfen mit der nötigen Anspannung und Power seinen 25. Profisieg zu landen.

Seinen Ehrgeiz zusätzlich befeuern dürfte ein Gespräch, das sein Promoter Enrico Schütze vergangenes Wochenende mit einem Delegierten der World Boxing Organisation geführt habe. Als Ergebnis hofft Jassmann jetzt, dass ihn die WBO demnächst unter den besten 15 ihrer Rangliste im Supermittelgewicht listet. „Mal schauen, ob ich mit einem Sieg am Samstag da rein komme. Das wäre natürlich was.“ Ihn führt bereits die Internationale Boxing Federation, ebenfalls einer der großen Verbände, als Rangachten in ihrem Interkontinental-Ranking.

Die Türen der Kreissporthalle öffnen am Samstag um 18 Uhr, die ersten zwei Boxer könnten schon um 18.45 Uhr im Ring stehen. Das hängt davon ab, ob die zehn Kämpfe tatsächlich stattfinden. Jassmann verspricht einen unterhaltsamen Abend. Diesmal werde es noch besser als Ende Oktober, als er den Slowaken Gabriel Tkac schlug. „Wir haben sehr gute, sehr ausgeglichene Kämpfe.“

Vor allem das Aufeinandertreffen der Mittelgewichtler Besir Ay (Hannover) und Florian Wildenhoff, Ex-Europameister aus Altötting, über sechs Runden lasse einiges erwarten. Im Programm sind auch die Baunataler Edris Esmaili und Abdul Ghafour, der Kasseler Juri Nold, Daniel Weinbender und Baran Er aus Cloppenburg sowie Patrick Rokohl (Braunschweig) und der Göttinger Serdar Kurun.

Jassmann hofft auf volles Haus am Samstag, nachdem im Vorverkauf bisher 450 Tickets abgesetzt worden seien. Ein paar Karten für Sitzplätze am Ring gibt es noch (Vorverkauf bei der Werbeagentur Lange). Tribünenkarten können Fans bei der Pizzeria Toni, Schuster Springmann und dem Fitnessstudio Vitalfarm erwerben oder auch an der Abendkasse.

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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