Tatjana Schilling gewinnt sieben Mal DM-Gold

In Leichtathletik by Waldeckische Landeszeitung

Tatjana Schilling - TSV Korbach
Tatjana Schilling (TSV Korbach) Foto: Görlich

Sieben Meistertitel. Mehr geht nicht. Mehr geht wirklich nicht. „Ohne Worte“, sagte Tatjana Schilling.

Mönchengladbach – Tatsächlich hat die Siebenkampf-Weltmeisterin der Altersklasse W50 jeden ihrer Starts bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften Masters, wie sie neuerdings heißen, in Mönchengladbach mit Gold versehen. Ein Novum. Ihr bisherige Rekord lag bei sechs DM-Titeln, aufgestellt in der Halle.

Eine andere Bestmarke bleibt auf dem Wunschzettel der 52-Jährigen vom TSV Korbach zurück: Den deutschen Rekord über 400 Meter ihrer Altersklasse, den sie unbedingt wollte, verpasste sie als unangefochtene Siegerin in 60,82 Sekunden recht deutlich. Sie nahm es sportlich: „Es hat nicht sollen sein.“

Tatjana Schilling: „Es war ein bisschen frustrierend“

Das Wetter mochte nicht so wie die Athletin. Weil es zeitweise regelrecht geschüttet habe, konnte sie ihr übliches Programm zum Aufwärmen nicht leisten. Beim Aufruf zu den 400 Metern am Samstagnachmittag lugte zwar die Sonne ins Stadion, doch der Startschuss fiel im Nieselregen. „Es war ein bisschen frustrierend.“ Doch das sei eigentlich Klagen auf hohem Niveau. „Ich kann doch nur zufrieden sein. Es waren zwei geile Wettkampftage.“

Bis dahin hatte Tatjana Schilling den Sieg über 100 Meter in 12,89 Sekunden und mit deutlichem Vorsprung vor der mit der besseren Zeit gemeldeten Chemitzerin Heike Martin (13,30) verbucht. Anschließend packte sie die Goldmedaille für 4,91 Meter im Weitsprung ein. „Nicht so toll“, meinte sie zur Weite, 17 Zentimeter mehr als die Rangzweite Caroline Löwenthal (LG Nord Berlin) und 40 Zentimeter mehr als Diane Richter. Schillings Vereinskollegin bekam für ihre 4,51 Meter eine von zwei Bronzemedaillen in Gladbach.

Am Sonntag holte sich Tatjana Schilling – in 26,86 Sekunden klar vor Heike Martin (27,63) – Platz eins über 200 Meter und einen leichten Krampf im Oberschenkel. Im Hochsprung verwies sie mit 1,53 Meter die gleichauf springende Caroline Löwenthal wegen der kleineren Zahl an Fehlversuchen auf Platz zwei. Und hängte dann im Hürdensprint in 12,89 Sekunden ihre große Rivalin Evelin Nagel (Troisdorfer LG/13,26) ab.

Pizza zur Belohnung

Wie oft schon kam das vielleicht Beste zum Schluss: In der 4 x 100-Meter-Staffel gewannen Marion Tenbusch, Diana Richter, Eva-Maria Zürker und Tatjana Schilling das erhoffte Gold. „Die Wechsel haben perfekt geklappt, wir waren danach überglücklich“, sagte Schilling. Zur Belohnung gab’s noch im Stadion die Pizza.

Staffelsiegerinnen bei den DM Masters über 4 x 100 Meter: Tatjana Schilling, Diana Richter (von links), Eva-Maria Zürker und Marion Tenbusch (von rechts) mit Anzeigetafel im Stadion. © PR

Auch die Vereinskolleginnen ließen sich das gelieferte Essen schmecken. Sie hatten Grund dazu. Diana Richter hatte am Samstag im Speerwurf mit 31,32 Metern ihr erstes Bronzestück abgeliefert. Über 100 Meter wurde sie in 14,65 Sekunden Rangsiebte.

Marion Tenbusch belegte über 80 Meter Hürden (15,40) Platz fünf. „Marion hat ein bisschen Pech gehabt“, erzählte Schilling. Sie war bereits an der ersten Hürde aus dem Tritt geraten. Im Hochsprung musste sich Tenbusch mit 1,32 Meter begnügen. Ihr fehle gerade ein bisschen die Explosivität, sagte Schilling – die Kollegin trainiert gerade mehr Langstrecke, weil sie bei der Team-DM in zwei Wochen in Troisdorf für die 3000 Meter unbedingt gebraucht wird.

Neue persönliche Bestleistung stieß mit 10,43 Eva-Maria Zürker und belegte Platz zehn im breit besetzten Feld von 15 Kugelstoßerinnen. Im Diskuswurf hatte die jüngste der Korbacher W50-Frauen Pech mit dem Regen, sie warf die ein Kilo schwere Scheibe 25,64 Meter weit, der sechste Platz.

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV 1850/09 Korbach e. V. Sportredaktion: Gerhard Menkel (Leiter), Manfred Niemeier, Werner Spitzkopf, Jürgen Heide, Reinhard Schmidt und Dirk Schäfer.

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