Handball: Mittelfristig in die Landesliga

In Handball by Thorsten Spohr

Ziel oberes Drittel: Der TSV Korbach mit hinten (von links) Lukas Westmeier, Jan Kollenberg, Kevin Scholz und Marc Wilke, mittlere Reihe Achim Scholz (Trainer), Malte Urban, Daniel Pok, Ron Alscher, Melvin Trapp, Raphael Harbecke und Sven Martin (Physiotherapeut); vorne Roman Richter-Schluckebier, Niklas Habermann, Robin Richter-Schluckebier, Ivan Blagus, Benjamin Franke und Michael Pawelczyk. Es fehlen: Marco Rummel, Dave Alscher und Abdu Altaweel. Foto: Artur Worobiow

Korbacher Handballer wollen im oberen Drittel landen – Scholz neuer Trainer

VON THORSTEN SPOHR

Korbach – Mit Achim Scholz an der Seitenlinie startet der TSV Korbach in die neue Bezirksoberliga-Saison. Der langjährige Kreisläufer des TSV und B-Lizenz-Inhaber folgt auf Robert Müller, der aus privaten Gründen sein Amt niederlegte. Das Ziel der Kreisstädter ist ambitioniert: Mittelfristig soll der Aufstieg in die Landesliga Nord gelingen.

Für Scholz ist es die Rückkehr zu seinem Heimatverein, für den er in seiner Spielerlaufbahn ausschließlich am Start war. Zuletzt trainierte er die Frauen der HSG Hofgeismar/Grebenstein und der HSG Ederbergland und war zudem als Auswahltrainer des Handballbezirks aktiv. „Die Mannschaft hat mich super aufgenommen und von Vereinsseite werde ich toll unterstützt“, ist Scholz bislang zufrieden.

Das ist der Trainer auch mit der Vorbereitung seiner Mannschaft. „Die Jungs ziehen alle sehr gut mit und setzen alles gut um“, sagt Scholz. Gearbeitet wurde viel im individuellen Bereich, am Entscheidungsverhalten – gerade im Angriff. „Wir sind auf einem guten Weg“, findet der neue Trainer.

Bauen kann Scholz auf einen eingespielten Kader. Der TSV hat keinen Abgang zu verzeichnen, mit Jan Kollenberg (zuletzt TG Wehlheiden) kommt ein ehemaliger Spieler zum TSV zurück. Kollenberg ist Linkshänder und soll im rechten Rückraum spielen. „Mit ihm haben wir Qualität gewonnen“, sagt Scholz. Und mehr Variabilität, denn Spieler wie Kevin Scholz, der in den vergangenen Spielzeiten im rechten Rückraum spielte, können nun anders eingesetzt werden. „Wir sind höchst flexibel“, weiß Scholz um eine Stärke in seinem Team. Kevin Scholz soll nun zusammen mit Raphael Harbecke mehr Verantwortung auf der Spielmacherposition übernehmen. Dass Achim Scholz seinen eigenen Sohn trainiert, ist für ihn kein Problem. „Wir lassen das Thema Handball in der Familie außen vor.“

Insgesamt hat Scholz wieder eine recht junge Mannschaft zur Verfügung, in der auch die Spieler der A-Jugend bereits Spielpraxis sammeln sollen. Jede Position im Kader ist mindestens doppelt besetzt. „Gerade die jungen Spieler entwickeln sich prächtig“, ist Scholz zufrieden und nennt beispielsweise Michel Pawelczyk, den zweiten Linkshänder auf der Rechtsaußenposition oder auch Ron Alscher, der im linken Rückraum gesetzt ist.

Taktisch baut Scholz in der Abwehr zunächst auf eine 6:0-Abwehr, die defensiv und offensiv ausgerichtet werden kann und aus der wieder schnelle Tore aus dem Tempospiel erzielt werden sollen. Die 5:1-Deckung ist ebenfalls eine Option, Scholz liebäugelt auch mit der Einführung einer 3:2:1-Variante. „Aber ich will das Team nicht überfordern“, ist dies in dieser Saison wahrscheinlich nur in Ausnahmefällen eine Alternative. Hinter der Abwehr steht mit Ivan Blagus ein erfahrener Torwart, der laut Scholz „in der Vorbereitung stark trainiert hat“. Auch die Nummer zwei Robin Richter-Schluckebier steigere sich stetig. Verzichten muss Scholz in der Abwehr auf Dave Alscher, der weiter wegen hartnäckigen Achillessehnenproblemen aussetzen muss. „Wir sind guter Hoffnung, dass er in dieser Runde noch spielen kann, aber das braucht noch Zeit“, so Scholz.

Ein Thema in der Vorbereitung war auch das Thema Chancenverwertung, das in der vergangenen Spielzeit die Teilnahme an den Relegationsspielen verhinderte. „Da arbeiten wir dran“, sagt Scholz, der in dieser Saison „die Spiele gewinnen will, die wir dominiert, aber zu oft in der Schlussphase weggeworfen haben“. Startschuss für den TSV ist am 9. September das Heimspiel gegen Dittershausen II, danach kommt es zu den Duellen bei der HSG Lohfelden/Vollmarshausen und zu Hause gegen Hofgeismar/Grebenstein II – für Scholz zwei heiße Kandidaten für den Titel.

Ein Nachteil der Korbacher: Erneut bekommt der TSV zwei Zähler wegen der Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls abgezogen. Finden die Kreisstädter keine neuen Unparteiischen, droht in der Spielzeit 2024/25 sogar der Verlust von fünf Zählern.

Der Kader

Abgänge: keine
Zugänge: Jan Kollenberg (TG Wehlheiden)
Aufgebot – Tor: Robin Richter-Schluckebier, Ivan Blagus
Feld: Marc Wilke, Dave Alscher, Abdu Altaweel, Malte Urban, Raphael Harbecke, Benjamin Franke, Melvin Trapp, Michael Pawelczyk, Lukas Westmeier, Ron Alscher, Jan Kollenberg, Marco Rummel, Daniel Pok, Kevin Scholz
Trainer: Achim Scholz
Meisterschaftsfavorit: HSG Lohfelden/Vollmarshausen
Saisonziel: Oberes Tabellendrittel

Quelle
Thorsten Spohr - Stellvertrener Vorsitzender des TSV 1850/09 Korbach e. V.

Thorsten Spohr

*1978, Volo 2001 bis 2003 bei der HNA, seit 2010 Lokalsportredaktion Waldeck-Frankenberg. Besonders dem Handballsport verbunden. Stellvertretender Vorsitzender des TSV Korbach

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