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In Leichtathletik by Waldeckische Landeszeitung

TSV-Leichtathletinnen können deutschen Mannschaftsmeistertitel in der Altersklasse W45 nicht verteidigen
Silber fühlt sich für Korbacher Frauen wie Gold an

Korbach. Es wurde Silber, das sich wie Gold anfühlt.

Tatjana Schilling Marion Tenbusch, Diana Richter und Eva Zürker wollten ihren deutschen Mannschaftsmeistertitel in der Altersklasse W45 verteidigen. Allerdings standen dafür die Zeichen kurz vor Beginn der Titelkämpfe der Senioren in Baunatal für das Leichtathletik-Quartett vom TSV Korbach nicht mehr so gut. Marion Tenbuschs Ferse schmerzte zwar schon länger, aber auch Tatjana Schilling brachte von der Senioren-WM im spanischen Malaga eine Erkältung mit an den Start. Sie mussten daher umstellen.

Gesundheitsprobleme

Den Anfang machten mit dem Diskus die Wurfspezialistinnen Diana Richter und Eva-Maria Zürker. Ihre Weiten von 27,53 Meter (Richter) und 29,20m (Zürker mit persönlicher Bestmarke) bedeuteten Platz zwei. Der ging aber nach dem 800-Meter-Lauf wieder verloren. „Das ist unsere Quälstrecke, keine von uns läuft sie gern“, sagte Tenbusch. Schilling musste passen und so ging Zürker an der Seite von Tenbusch an den Start. Sie hatte diese Strecke nicht trainiert und lief viel zu schnell an. „Ich habe sie angeschrien, langsamer zu laufen, aber sie hat nicht auf mich gehört“, erinnert sich Schilling an diese zwei Runden.

Zürker wuchs aber bei dieser Aufgabe über sich hinaus, denn sie verbesserte ihre Bestzeit gleich um 14 Sekunden auf 3:16 Minuten. Tenbusch hatte sich eine Zeit unter drei Minuten gewünscht, die Uhr blieb genau bei 3:00 stehen. Trotzdem rutschte das TSV-Team auf den sechsten Platz ab.

Im Kugelstoßen sah man, dass Schilling nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. Ihre 10,82 Meter reichten aber für den Sieg und mit den 9,02 Meter von Zürker kletterte das TSV-Team auf Platz fünf. Die Fünfkampf-Europameisterin ihrer Altersklasse überraschte sogar sich selbst beim 100-Meter–Sprint. Trotz ihrer Erkältung stellte sie ihre Bestzeit 13,11 Sekunden ein. „Ich habe nur gedacht, wenn ich fit gewesen wäre, wäre ja sogar eine 12er-Zeit drin gewesen“, sagte Schilling. Teamkollegin Diana Richter lief 14,03 Sekunden. Korbach kletterte auf den vierten Platz, nur noch elf Punkte entfernt vom Silberplatz. Das motivierte.

Staffelsieg trotz Krampf

Nach dem Weitsprung war auch dieser Rückstand wettgemacht. Schilling schaffte mit 5,01 Meter die Tagesbestweite und auch Richter brachte einen guten Satz von 4,54 Meter in die Grube. Nun war nur noch das große Team von Bayer Leverkusen vor den Korbacherinnen, allerdings mit schon über 100 Punkten Vorsprung.

Die Titelverteidigung hing am seidenen Faden, aber es folgte zum Abschluss des Wettkampfes die Paradedisziplin des TSV-Teams: die 4 x 100 Meter Staffel. Es war kühl geworden in Baunatal und der Start verzögerte sich. Dadurch stieg die Verletzungsgefahr.

Der TSV Korbach lief auf der Außenbahn. Einen Vorsprung gab Tenbusch an Richter weiter, die ihn ausbaute und den Staffelstab an Zürker weitergab. Sie spürte allerdings sofort nach dem ersten Antritt einen stechenden Schmerz im Oberschenkel, biss sich aber bis zu Schilling durch. Aber auch deren Körper meldete sich, denn ihr fuhr kurz vor dem Ziel ein Krampf in die Wade. „Das war neu für mich, ich habe während des Wettkampfes noch nie einen Krampf bekommen“, sagte Schilling.

Sie lief aber durch und siegte in 55,45 Sekunden. Damit war der zweite Platz mit 6171 Punkten gesichert, hinter Leverkusen (6249) und vor der LG Neiße. Endlich Zeit für Korbacher Feierlaune mit Sekt, Pizza und Sauna. (r/rsm)

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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